این هم ترجمه ی آلمانی: Stellungnahme einer Gruppe von Kindern politischer Gefangener, die in den 1980er Jahren und im Massaker von 1988 hingerichtet wurden.

Wir wollen Ihnen eine Vorstellung von einem Massengrab geben:
Es ist Sommer 1988, an einem abgelegenen Ort im Südosten von Teheran. Zitternde Hände von Familienmitgliedern suchen und durchwühlen die nasse Erde. Es gibt keinen Grund, tief zu graben. Ein blau kariertes Hemd, eine Hand neben dem Kopf eines anderen Körpers, ein Fuß auf der Brust eines weiteren. Das ist Khavaran. Hier ist eins der größten Massengräber im Iran, in dem Tausende von hingerichteten politischen Gefangenen der 80er Jahre und die meisten Opfer des Massakers vom Sommer 1988 begraben worden sind.

Seither haben die Aktionen und Lieder der Familien der hingerichteten Gefangenen Khavaran trotz aller Einschüchterungs- und Unterdrückungsversuche durch ihren Glauben an Hoffnung und die gerechte Sache am Leben erhalten. Sie haben beharrlich eine einzige Frage gestellt: Wo sind die Leichen der Hingerichteten, unserer Väter, Mütter, Schwestern, Brüder und Kinder?

In den letzten Tagen wurden im Massengrab von Khavaran mehrere neuer Gräber ausgehoben. Es ist nicht das erste Mal, dass die Regierung der Islamischen Republik versucht, die Spuren ihrer Verbrechen aus den 80er Jahren und dem Sommer 1988 zu beseitigen und der Geschichte das Vergessen aufzuzwingen.

Wir, die Kinder der hingerichteten Gefangenen der 1980er Jahre und des Massakers von 1988, werden den Weg der Suche nach Gerechtigkeit weitergehen, den ihre Mütter und Frauen und Männer seit mehr als 30 Jahren gegangen sind. Viele von ihnen sind nicht mehr unter uns.

Khavaran ist nicht nur unsere Landschaft, sondern die geteilte Geschichte aller, die für Gerechtigkeit und Freiheit kämpfen, die aller, die auf dem Weg dieser Kämpfe getötet wurden. Wir rufen das iranische Volk auf, nicht zu schweigen angesichts der Schändung der in Khavaran begrabenen. Wir teilen das gleiche Schicksal; denn Emanzipation ist immer kollektiv, genauso wie die Suche nach Gerechtigkeit kollektiv ist. Die Bahaí-Community muss seit Jahren die Respektlosigkeit gegenüber den Toten schmerzhaft ertragen und wurde von Sicherheitskräften gezwungen, ihre Toten in den neuen Gräbern in Khavaran zu bestatten. Wir appellieren an die Bahaí-Community, sich nicht dem Willen der Sicherheitskräfte zu unterwerfen und sich zu weigern, die Leichen, die Erinnerungen und die Geschichte derer zu schänden, die in den 1980er Jahren hingerichtet wurden.

Wir verurteilen jede Veränderung auf dem Gelände von Khavaran, bevor die Frage nach den Leichnamen der 1988 hingerichteten politischen Gefangenen eindeutig beantwortet ist. Unsere Fahne der Suche nach Gerechtigkeit wird immer hoch gehalten.


انگلیسی فاینال: Statement by a group of the children of executed political prisoners in 1980s and in the 1988 massacre

Let us give you an image of a mass grave:
Summer 1988, in a remote place in the southeast of Tehran. Shaking hands of family members are searching and pushing away the wet soil. No need to dig deep. A blue checked shirt, a hand beside the head of another body, and a foot on the chest of another. Here is Khavaran. Here is one of the biggest mass graves in Iran where thousands of executed political prisoners in the 1980s and most of the victims of the Summer 88 massacre had been buried.

Since then, in spite of all the attempts at intimidation and suppression, the steps and songs of the executed prisoner’s families have kept Khavaran alive by a belief in hope and cause. They have insisted on one sole question: where are the bodies of the executed, of our fathers, mothers, sisters, brothers, and children?In the past few days, a number of new graves have been dug out in Khavaran’s mass grave. This is not the first time that the Islamic Republic government has tried to eliminate the remnants of its crimes in the 1980s and the 88 Summer, to impose oblivion on history.

We, the children of the executed prisoners in the 1980s and 1988 massacre will stay on the path that justice-seeking mothers, fathers, wives and husbands of the executed political prisoners have continued for more than 30 years. Many of them are not with us anymore.

Khavaran is not only our geography but the shared history for all the militants of justice and freedom, for all those who were eliminated in the path of such struggle. We call on the Iranian people to not remain silent against the violation of the buried bodies in Khavaran. We share the same destiny; because emancipation is always collective, just as seeking justice is collective. We also call on the Bahaí community, who have experienced the pain of disrespect to the dead for years and have been forced by the security forces to bury their dead in the new graves at Khavaran, to refuse to submit to the will of the security forces and violate the dead bodies, memories, and history of those who were executed in the 1980s.

We condemn any change in the grounds of Khavaran before the question of the dead bodies of the executed political prisoners in 1988 is answered clearly. Our flag of seeking justice will be always raised.