ISD – International Women* Space https://iwspace.de Feminist, anti-racist political group in Berlin Thu, 18 Mar 2021 14:21:00 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 https://iwspace.de/wp-content/uploads/2022/11/cropped-hand-purple-small-32x32.png ISD – International Women* Space https://iwspace.de 32 32 Tear down this shit – deutschlandweite Karte von kolonialen Spuren im öffentlichen Raum https://iwspace.de/2020/06/tear-this-down-isd-peng/ Thu, 25 Jun 2020 21:40:36 +0000 http://iwspace.de/?p=72718 GERMANY’S COLONIAL LEGACY CONTINUES TO LIVE ON IN THE STREETS

To date, Germany’s colonial crimes and criminals are honored with street names and monuments. Whether streets, squares or underground stations: many locations are named after colonial criminals. Others are directly related to German colonialism. Even today, the naming of public places in Germany is still regarded as a way of honoring people and paying tribute to historical events.

A new project from the Initiative of Black people in Germany and the peng! collective makes them visible: tearthisdown.com

ISD und peng! starten deutschlandweite Karte von kolonialen Spuren im öffentlichen Raum

Mit dem Projekt “tear this down” (tearthisdown.com) starten heute die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) gemeinsam mit dem peng! Kollektiv eine deutschlandweite Karte zu Straßennamen, Denkmälern und anderen Orten mit kolonialem Bezug. Weltweit werden aktuell kolonialrassistische Straßennamen und Statuen im öffentlichen Raum hinterfragt und Gegenstand von Auseinandersetzungen.

Auch in Deutschland haben zahlreiche Straßen, Plätze und Bauten immer noch einen Bezug zur Kolonialgeschichte. Mit der Präsenz von Verbrechern, Kriegen und Symbolen von Ausbeutung und Gewalt im öffentlichen Raum werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewürdigt und die koloniale Gewalt verharmlost. Die Karte verdeutlicht das Ausmaß des Problems in Deutschland.

Ob Bismarckallee, M* Straße oder Lüderitzplatz: “tear this down” kartiert die häufigsten Orte mit kolonialem Bezug. Durch ein Meldeformular werden Nutzer*innen dazu aufgerufen, weitere Orte einzusenden. Nach einer Prüfung werden die Orte dann in die Karte aufgenommen. Das Projekt baut auf die breite Beteiligung der User*innen, um das Abbild kolonialer Spuren in Deutschland zu vervollständigen.

Projekt-Sprecherin Simone Dede Ayivi zum Auftakt des Kartenprojekts:

“Seit vielen Jahren machen diverse Initiativen auf die Problematik der Ehrung von Kolonialisten durch Straßennamen und Denkmäler aufmerksam. Sie fordern die Straßen nach Akteur*innen des anitkolonialen Widerstandes oder nach Antirassistischen Aktivist*innen zu benennen. Der Anspruch ist ein Perspektivwechsel. Gut geglückt, ist das beim May-Ayim-Ufer in Berlin. Doch es gibt noch viele Personen vom afrikanischen Kontinent und aus der Diaspora, denen endlich eine Ehrung im öffentlichen Raum zuteil werden soll. Auf tearthisdown.com können wir sammeln, welche Straßen im Grunde schon auf die Umbenennung warten.”

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Wir müssen Widerstand leisten. https://iwspace.de/2020/02/wir-mussen-widerstand-leisten/ Fri, 21 Feb 2020 17:21:00 +0000 http://iwspace.de/?p=71952 Redebeitrag von Bafta Sarbo von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland bei der Demo in Berlin anlässlich des Terroranschlages in #Hanau, 20.02.2020

Das Morden wir nicht aufhören solange wir nur Schweigeminuten einlegen, Gedenkmärsche veranstalten und Reden halten. Es wird nicht aufhören solange Ermittlungsbehörden die Angehörigen verdächtigen anstatt die wahren Täter zu suchen. Es wird nicht aufhören solange Akten, die zur Ermittlung von Tätern führen könnten, weggesperrt werden oder vernichtet werden. Es wird nicht aufhören solange von der Hufeisen Theorie geschwafelt wird und es wird nicht aufhören solange anti-Faschist*innen kriminalisiert werden….

Es wird auch nicht aufhören solange wir uns auf Lippenbekenntnissen von Liberalen verlassen, wie wir zuletzt in Thüringen gesehen haben sind sie bereit alle diese Prinzipien über Bord zu werfen sobald es darum geht Interessen zu wahren.

Seit Jahrzehnten leisten Migrantischen Communities, Schwarze und andere nicht weiße Menschen, Antifaschist_innen und ihre Unterstützerinnen Widerstand gegen die zunehmende Faschistisierung dieser Gesellschaft und ebenso lange wurde ihnen vom Staat die Arbeit verunmöglicht. Sie wurden kriminalisiert, eingeschüchtert und verfolgt.

Der Umgang mit dem Widerstand macht unverblümt deutlich das anti-Faschismus nicht zu den Grundwerten dieser Gesellschaft gehört. Im Gegenteil Thüringen und die schier endlose Reihe von Anschlägen von den achtzigern bis heute sind als Ergebnis einer anhaltenden Verweigerung sich Faschisten und Rassisten nicht nur entgegen zu stellen sondern sie mit allen Mitteln zu bekämpfen. der deutsche Staat immer noch sich mehr von anti-Faschisten bedroht fühlt als von Nazis.

Wir dürfen angesichts dieser Gewalt nicht in Passivität verfallen, und uns aus Angst in das private zurückziehen. Wir müssen Widerstand leisten, wir müssen Zusammenhänge aufbauen die den Faschismus bekämpfen und nicht nur das, wir müssen für eine andere Gesellschaft kämpfen, einer solidarischen und damit den sozialen und politischen Ursachen des Faschismus etwas entgegensetzten.

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