FINDET NICHT STATT! Gastarbeiterinnen in der BRD und Vertragsarbeiterinnen in der DDR
Diese Veranstaltung findet am 20. März nicht statt! Wir geben nochmal Bescheid, sobald wir einen neuen Termin nennen können.
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Videovorführungen & Diskussionen zu Migration und Rassismus
Die Konferenz ALS ICH NACH DEUTSCHLAND KAM von International Women* Space brachte über 250 Frauen* zusammen. Wir haben über das Ankommen in Deutschland, das Arbeiten und Leben hier, sowie die politische Organisation als Frauen* in diesem Land gesprochen. Wir wollten das Wissen mehrerer Generationen von Migrantinnen verbinden, miteinander vergleichen und in einen historischen Zusammenhang setzen. Wir wollten der Idee der migrantischen Frau* als Opfer widersprechen, deren Stimme aufgrund von Rassismus, Sexismus und Xenophobie zu oft ignoriert wird.
Mit dieser neuen Veranstaltungsreihe möchten wir erneut einen Raum schaffen, in dem wir als Frauen* uns mit diesen Themen auseinander setzen und über unsere individuellen und gemeinschaftlichen Erfahrungen austauschen können.
Im ersten Event setzen wir den Fokus auf die Erfahrungen, die Gastarbeiterinnen in der BRD und Vertragsarbeiterinnen in der DDR sowie deren Familienangehörige, seit den Sechzigerjahren gemacht haben. Die Nachkriegsgeschichte Deutschlands kann nicht erzählt und verstanden werden, ohne dabei die Rolle der migrantischen Arbeiter*innen zu beachten. An diesem Abend sehen wir uns Ausschnitte der Konferenz an, in der folgende Frauen* zu Wort kommen:
Figen Izgin kam 1979 mit 14 Jahren nach Berlin zu ihren Eltern. Sie war viele Jahre in der Metallindustrie beschäftigt. Dort war sie auch als Gewerkschaftsvertreterin aktiv. Seit vielen Jahren arbeitet sie als Dipl. Sozialpädagogin. Aktuell mit erwerbslosen Menschen aus verschiedenen Ländern. Als Frau, als Mutter und als Migrantin findet sie es sehr wichtig sich im Kampf gegen Rassismus, gegen soziale Unterdrückung und gegen Verdrängung zu beteiligen.
Mai-Phuong Kollath kam 1981 als Vertragsarbeiterin in die DDR. In der Anfangszeit lebte sie im Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen, das 1992 von einem rassistischen Mob angezündet wurde. Als Beraterin, Coach und Diversity-Trainerin unterstützt sie seit vielen Jahren verschiedene Organisationen, Vereine und Verbände in der interkulturellen Arbeit.
Aurora Rodonò ist freie Kulturschaffende/Dozentin (Uni Köln). Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren als Aktivistin, Kulturschaffende und Forscherin mit der Geschichte der italienischen Gastarbeiter*innen und dem italienischen Migrationskino. Sie war beim Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ aktiv, wo die Kämpfe gegen Rassismus seit der Gastarbeitszeit bis heute zusammen gebracht wurden.
Moderatorin: Tülin Duman, Queer- und Menschenrechtsaktvistin sowie Kreuzberger Unternehmerin
Vorführung und Diskussion auf Deutsch
Organisiert von International Women* Space in Zusammenarbeit mit Familiengarten und mit Unterstützung von der Rosa-Luxemburg-Stiftung
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*SAVE THE DATE*
- April: Rassismus & rassistische Gewalt in Deutschland von den Neunziger Jahren bis heute
- Juni: Deutsch, ABER mit Migrationshintergrund
… jeweils um 19:30 Uhr im Familiengarten, Oranienstr. 34
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International Women* Space (IWS) ist eine feministische, antirassistische politische Gruppe in Berlin. Wir kämpfen gegen das Patriarchat und dokumentieren alltägliche Gewalt, Rassismus, Sexismus und alle Arten von Diskriminierungen. Wir haben es satt, dass Menschen über uns sprechen und nicht mit uns. Frauenwiderstand wird häufig unterdrückt und Frauengeschichte verdeckt oder ignoriert. Wir nehmen die Verantwortung an, dieser Diskriminierung entgegenzuwirken, indem wir unsere Erfahrungen in unseren eigenen Worten dokumentieren, sichtbar machen und veröffentlichen. Wir organisieren uns politisch, um uns gegen die Themen und Angriffe zu verteidigen, denen wir als Frauen ausgesetzt sind: als geflüchtete Frauen, als Migrantinnen und als nicht-migrantische Frauen. Sexismus, Rassismus, die Gewalt des Asylsystem und Migrationsgesetze beeinflussen unser Leben. Wir lernen und bilden uns selbst als Teil unseres emanzipatorischen Kampfes. In unserer Gruppe sind wir miteinander solidarisch und unterstützen uns gegenseitig im alltäglichen Leben. Wir sind verbunden mit feministischen und antirassistischen Gruppen und sind Teil von Netzwerken in Berlin, in Europa, und darüber hinaus.