These reports were initiated by the Break Isolation Group of International Women* Space - read their statement here. They are recording audio messages on their current situation in their different accommodations and invite other women to share their experiences too. The voices in uploaded recordings have been altered. If you would like to share a report, get in touch with us on iwspace@iwspace.de.
Report #4514.12.2020
Good afternoon everyone, this is … from Michendorf and I’m here to give my current Corona report in Michendorf.
First, I will say that in Michendorf there have been three recorded cases of Coronavirus, three families have the coronavirus but the information was not passed to anyone. We just saw the activities that have been going on because the three families that were positive were asked to quarantine themselves in the house, no going out, but the social workers are helping them with the shopping and sometimes cooking.
So that’s what made people ask questions like why are some families being treated special and that’s when the rumours came from the security that the three families have tested positive, which is a very bad thing because immediately, when the social workers knew that some people are positive, they should have informed the rest of the people.
Instead they only insisted on us putting on the mask and sanitising every time, like when you come inside the building you have to sanitize, it’s a must. They’ve put one red sanitizer box there, you have to sanitize your hands, you have to put on the mask, even if you are going inside the corridors. No children playing in the corridors. Those are some of the things that made us suspicious. We later found out that the families were positive.
The other thing is the social workers are not working in their office. When you go for help, if you have some letter to be read or if you need any help from the office, they are turning you out saying that they are not working because of the Corona, because they fear contacting the disease. So many people have issues if you need anything from the office then you cannot be helped at the moment.
Cleaning is very okay. Everywhere is clean – the kitchen and everywhere. We still.., in Michendorf, there is no visitors. There is no visitors allowed inside the heim.
About the internet, we don’t have any internet here so if you need anything to do with the internet then you have to buy the internet yourself.
The other thing is about the Ausweis. Here we have a very nice coordination. If your Ausweis is two days to expiry then you have to take it to the office and they will communicate with the Ausländer. What they do is they take your Ausweis, make a copy of it, give you [it] back until the other renewed Ausweis is here. So about the Ausweis that’s what they are doing.
Last week we had, like, a campaign. The social workers, or rather, the head of the heim organized some medical people to come here and speak to us about the Corona thing. How to prevent yourself, how to handle the situation. They have already come twice and people have shown cooperation because immediately they came, and immediately people were called out. Everyone – many people – were interested and we went, we sat down, we listened. To me, I think that is a positive thing.
Otherwise what we are doing here is just taking care of ourselves like avoiding places like the kitchen. What people are doing here is buying small burners to cook in their rooms because we don’t know who is infected. So we’re just trying to protect ourselves and trying to protect the kids.
That is the current situation here in Michendorf. Thank you.
Guten Tag an alle, hier ist … aus Michendorf und ich bin hier, um meinen aktuellen Corona-Bericht in Michendorf zu geben.
Zuerst möchte ich sagen, dass in Michendorf drei Fälle von Coronavirus registriert wurden, drei Familien haben das Coronavirus, aber die Information wurde an keine*n weitergegeben. Wir haben nur die Aktivitäten gesehen, die stattgefunden haben, weil die drei Familien, die positiv waren, gebeten wurden, sich im Haus unter Quarantäne zu stellen, nicht auszugehen, aber die Sozialarbeiter*innen helfen ihnen beim Einkaufen und manchmal beim Kochen.
Das hat die Leute dazu gebracht, Fragen zu stellen, warum einige Familien besonders behandelt werden, und dann kamen die Gerüchte vom Sicherheitsdienst, dass die drei Familien positiv getestet wurden, was eine sehr schlechte Sache ist, denn sobald die Sozialarbeiter*innen wussten, dass einige Leute positiv sind, hätten sie den Rest der Leute informieren müssen.
Stattdessen haben sie nur darauf bestanden, dass wir die Maske aufsetzen und uns jedes Mal desinfizieren, wie wenn du ins Gebäude kommst, musst du dich desinfizieren, das ist ein Muss. Sie haben dort eine rote Desinfektionsmittelkiste aufgestellt, du musst deine Hände desinfizieren, du musst die Maske aufsetzen, auch wenn du in die Gänge gehst. Keine Kinder, die in den Gängen spielen. Das sind einige der Dinge, die uns misstrauisch machten. Später fanden wir heraus, dass die Familien positiv waren.
Die andere Sache ist, dass die Sozialarbeiter*innen nicht in ihrem Büro arbeiten. Wenn du um Hilfe bittest, wenn du einen Brief zu lesen hast oder wenn du irgendeine Hilfe vom Büro brauchst, weisen sie dich ab und sagen, dass sie wegen Corona nicht arbeiten, weil sie Angst haben, sich mit der Krankheit anzustecken. So viele Leute haben Probleme, wenn du etwas vom Büro brauchst, dann bekommst du im Moment keine Hilfe.
Die Reinigung ist sehr in Ordnung. Überall ist es sauber – in der Küche und überall. Wir haben immer noch…, in Michendorf, da gibt es keine Besucher*innen. Im Heim ist kein Besuch erlaubt.
Über das Internet, wir haben hier kein Internet, also wenn du irgendetwas brauchst, was mit dem Internet zu tun hat, dann musst du das Internet selbst kaufen.
Die andere Sache ist das mit dem Ausweis. Hier haben wir eine sehr gute Koordination. Wenn dein Ausweis zwei Tage vor dem Ablaufdatum ist, musst du ihn zum Büro bringen und sie werden mit der Ausländerbehörde kommunizieren. Die nehmen deinen Ausweis, machen eine Kopie davon und geben ihn dir zurück, bis der andere erneuerte Ausweis da ist. Also mit den Ausweisen ist es das, was sie machen.
Letzte Woche hatten wir sowas wie eine Aktion. Die Sozialarbeiter*innen, oder besser gesagt, der Leiter des Heims hat ein paar medizinische Kräfte organisiert, die hierher kommen und mit uns über die Corona-Sache sprechen. Wie du dich schützen kannst, wie du mit der Situation umgehen kannst. Sie sind schon zweimal gekommen und die Leute haben sich kooperativ gezeigt, weil sie sofort gekommen sind, und sofort wurden die Leute aufgerufen. Alle – viele Leute – waren interessiert und wir sind hingegangen, haben uns hingesetzt, haben zugehört. Für mich ist das eine positive Sache.
Ansonsten ist das, was wir hier tun, nur, dass wir uns um uns kümmern und Orte wie die Küche meiden. Was die Leute hier tun, ist, kleine Brenner zu kaufen, um in ihren Zimmern zu kochen, denn wir wissen nicht, wer infiziert ist. Wir versuchen also nur, uns selbst und die Kinder zu schützen.
Das ist die aktuelle Situation hier in Michendorf. Vielen Dank.
Report #4414.12.2020
I am reporting from Doberlug-Kirchhain. There are a few people in quarantine, 20 people are in quarantine. The people from the camp, we as asylum seekers, are in quarantine. But we are taking cautions, everyone is supposed to be wearing masks in the mensa [dining area], in the corridor, going anywhere. Walking around you should be in masks. There are dispensers of disinfectants. We are taking cautions with washing our hands. Everyone is supposed to wash their hands when you’re getting inside the mensa. We are keeping distance in the mensa, we are sitting two people at every table. So they are taking good cautions in, we think, the quarantine issue.
The second matter is that deportation is still going on, especially this week from Sunday, the Polizei have been coming every day at around 5am. Everyday, let me say everyday, I’ve seen them coming and they are taking people. They have taken a few people, they have deported a few people.
And the issue of the bus, we feel like the bus is needed every one hour at Doberlug location, because we are having difficulties to go to the market or even to go to the Bahnhof. And also the issue of Ausweis, the Ausweis has been cancelled from Brandenburg to Elbe/Elster for everyone. You are not supposed to go to Berlin. You’re not supposed to go anywhere around Berlin. So we are supposed to be inside here Elbe/Elster.
Ich berichte aus Doberlug-Kirchhain. Es sind ein paar Leute in Quarantäne, 20 Leute sind in Quarantäne. Die Leute aus dem Lager, wir als Asylbewerber*innen, sind in Quarantäne. Aber wir sind vorsichtig, alle sollen in der Mensa und auf dem Flur und überall Masken tragen. Alle die herumlaufen, sollten eine Maske tragen. Es gibt Spender für Desinfektionsmittel. Wir achten darauf, dass wir uns die Hände waschen. Alle sollen sich die Hände waschen, wenn sie die Mensa betreten. Wir halten Abstand in der Mensa, an jedem Tisch sitzen zwei Personen. Sie sind also sehr vorsichtig, was die Quarantäne angeht, denken wir.
Die zweite Sache ist, dass die Abschiebung immer noch im Gange ist. Besonders in dieser Woche seit Sonntag kommt die Polizei jeden Tag gegen 5 Uhr morgens. Jeden Tag habe ich sie kommen sehen und sie nehmen Leute mit, sie haben ein paar Leute abgeschoben.
Und die Sache mit dem Bus, wir haben das Gefühl, dass ein stündlicher Bus in Doberlug gebraucht wird, weil wir Schwierigkeiten haben zum Markt oder sogar zum Bahnhof zu gehen.
Und auch die Angelegenheit mit dem Ausweis: Der Ausweis gilt nicht mehr in ganz Brandenburg sondern nur noch in Elbe/Elster. Du darfst nicht nach Berlin fahren. Du darfst auch nicht in die Nähe von Berlin fahren. Wir sollen also hier innerhalb von Elbe/Elster bleiben. So, das ist mein Bericht. Dankeschön.
Report #4314.12.2020
Good evening ladies, I hope you are all well. I would like to give a report of Covid-19 from Rahnsdorf. So far, we have two cases that have occurred in the last one week. The two people are in self-quarantine. They are provided with somebody who is going to buy food for them.
Still, we have been requested to use, because we have two kitchens and two sides of toilets, we have been requested to use one side, so that the other two people, the ones who have Covid can use the other side, of which is okay.
Sanitizers are everywhere and once they are finished the social worker is very sharp in replacing them. We are using masks in the Heim. Everytime you are going maybe to the kitchen or to the toilet or to the office – it is mandatory to have a mask.
The children are supposed to be indoors because they cannot be going outside and touching everywhere, because now it seems the virus is already in the Heim, we need to be extra careful.
The other thing is about the internet. The internet is really disturbing in our Heim. Normally by hotspot password, [it costs] one euro every month, but because I think, because we are too many, the internet is very weak. So most of us are just buying our own internet, which is just okay, because now there is nothing else that can be done.
The Heim is very clean. There are people who are coming to clean it every morning and every evening. The hygiene is at a higher notch. It is very much okay.
About the Ausweis, once your Ausweis expires you have to call the Ausländerbehörde just to notify them. Then they will send a new one to you, then you have to sign it and photocopy, then send the copy back to them for the next time. Which is okay because they are not allowing people to go to the offices because of Covid.
About schools, there is a little problem about schools, because some people are denied the right to go to school by BAMF. Once you go to apply for school, you know you have to wait for BAMF to get back to you, and most people are getting negatives, which we don’t understand why. Some of the people have already started school. But once you get a negative, we really don’t understand why BAMF is giving a negative. We are just waiting though they are saying you can appeal. I have not heard of anyone who has appealed yet.
Everything else is okay, everything else is being taken care of, so far so good. Thank you.
Guten Abend meine Damen, ich hoffe, es geht euch allen gut. Ich möchte einen Bericht über Covid-19 aus Rahnsdorf geben. Bis jetzt haben wir zwei Fälle, die in der letzten Woche aufgetreten sind. Die beiden Personen befinden sich in Selbstquarantäne. Ihnen wird eine Person zu Verfügung gestellt, die sie bei den Einkäufen unterstützt.
Trotzdem wurden wir gebeten, weil wir zwei Küchen und zwei Seiten von Toiletten haben, nur eine Seite zu benutzen, damit die anderen zwei Leute, die Covid haben, die andere Seite benutzen können, was in Ordnung ist.
Desinfektionsmittel sind überall und wenn sie aufgebraucht sind, ist der*die Sozialarbeiter*in sehr sehr schnell darin, sie zu ersetzen. Wir benutzen Masken im Heim. Jedes Mal, wenn du z.B. in die Küche oder auf die Toilette oder ins Büro gehst, ist es Pflicht eine Maske zu tragen.
Die Kinder sollen drinnen bleiben, weil sie nicht nach draußen gehen und alles anfassen können, denn jetzt ist das Virus schon im Heim, wir müssen besonders vorsichtig sein.
Die andere Sache geht um das Internet. Das Internet ist wirklich ärgerlich in unserem Heim. Normalerweise per Hotspot-Passwort, [kostet es] einen Euro pro Monat, aber ich denke, weil wir zu viele sind, ist das Internet sehr schwach. Also kaufen sich die meisten von uns einfach ihr eigenes Internet, was auch ganz okay ist, weil es jetzt nichts anderes zu tun gibt.
Das Heim ist sehr sauber. Es gibt Leute, die jeden Morgen und jeden Abend kommen, um es zu reinigen. Die Hygiene ist auf einem hohen Niveau. Es ist sehr in Ordnung.
Bezüglich des Ausweises: Wenn dein Ausweis abläuft, musst du bei der Ausländerbehörde anrufen, um sie zu informieren. Dann schicken die dir einen neuen, den musst du dann unterschreiben und fotokopieren, dann schickst du die Kopie zurück für das nächste Mal. Was okay ist, weil sie den Leuten wegen Covid nicht erlauben zu den Ämtern zu gehen.
Was die Schulen angeht, gibt es ein kleines Problem, denn einigen Leuten wird vom BAMF das Recht verweigert, zur Schule zu gehen. Wenn du einen Antrag darauf stellst zur Schule zu gehen, weisst du, dass du warten musst, bis das BAMF sich wieder meldet. Und die meisten Leute bekommen einen negativen Bescheid, und wir verstehen nicht , warum. Einige der Leute haben bereits mit der Schule begonnen. Aber wenn du einmal eine Absage bekommst…, wir verstehen wirklich nicht, warum das BAMF eine Absage erteilt. Wir warten einfach ab, obwohl sie dir sagen, dass du Widerspruch einlegen kannst. Ich habe noch von keiner Person gehört, die Widerspruch eingelegt hat.
Alles andere ist in Ordnung, es wird sich um alles andere gekümmert, so weit so gut. Vielen Dank.
Report #4211.12.2020
Good evening ladies, I am giving a report from Fürstenwalde.
At the moment, there are no Corona cases that have been reported but we do have some precautionary requirements that have been placed. For example, before we could just walk in the Heim without a mask. But as from November, they have introduced the rule that you have to wear the mask when you are in the Heim all the time even when you are along the corridors. And then for those people who do not sleep in the heim, you are required to submit the address of where you are living in Berlin. They say this is because of Corona precautions.
About your Ausweis [it is about prolonging the short term permit for residence; tolerance], when your Ausweis expires, no need to go to an Ausländerbehörde [foreigner’s office]. The Ausweis comes via post to the heim directly. Then when you go there it comes through the post. When you are told you have a post you find it’s a new Ausweis, which is there. And then you are told after you receive a new Ausweis, surrender the old ausweis.
About cleanliness, so far so good. There is no complaint about cleanliness. The only new thing they have introduced, during this time of Corona, before we did not have the sanitizer at the entrance of the building. Now you have to sanitize yourself at the door of the entrance, before entering into the building. So the door is located near the security officer. When you enter you sanitize. You don’t need to touch the door to open, like before, you just open the door and enter. Nowadays, the security will have to press a button and the door opens automatically, so once you sanitize, the door will open automatically for you and then you enter the building.
As far as the internet is concerned, the internet has discontinued for some time now and we don’t know why and it has not come back since. So we are buying our own internet.
The other thing is there were some changes in terms of the staff, the security staff. They added for us some more security people, so there are more than there used to be. And apart from that their uniform was changed, before they used to have red shirts and black trousers. But then they changed their uniforms to white and blue, dark blue trousers.
And for somebody like me, I did not know that we had new security people with new uniforms. So the first time I stepped in, I just saw people walking about, and they’re inspecting the rooms, walking along the corridors. It scared me, I thought probably these were Polizei looking for people. Later on, I learned that they were just normal security people but they just changed their uniforms.
The other thing is the family people. I realize most of them are just confined within their buildings. They don’t offer them any support in terms of even to go and learn this language. So they really feel so depressed because they can’t move because they have small children. Only those people who are single, they are able to go out and look for the schools for themselves. The heim doesn’t take you to schools at all.
So there is a lady who had a small child, the child was around 1 year and 2 months, she was telling me she has a place she can stay in Berlin and if I know of any schools she can go. I gave her an address of a school where mothers with children can go. The children – it’s a kind of Kita with caregivers, so when the mothers go to school, their children are taken care of by caregivers so I gave her this address and she really appreciated it.
But then there was another one also with a small child. For her, she has no one in Berlin. So even if I give her the address there is no way she could go to that school because it was too far, the distance is a long way for her. So that is the only thing I was able to observe in the heim.
I would like to make an additional point on the schools for refugees in Berlin. The schools are free of charge. Only that we have some schools whereby you are required to pay a small fee of around 20 euro for the textbooks that you are given, while some schools you are given books for free. If you are under Job center, Job center pays for you and if you are under social then BAMF pays for you. Thank you.
Guten Abend meine Damen, ich gebe einen Bericht aus Fürstenwalde.
Im Moment gibt es keine Corona-Fälle, die gemeldet wurden, aber wir haben einige Vorsichtsmaßnahmen, die getroffen wurden. Zum Beispiel konnten wir früher einfach ohne Maske ins Heim gehen. Aber ab November haben sie die Regel eingeführt, dass du die Maske die ganze Zeit tragen musst, wenn du im Heim bist, auch wenn du dich in den Gängen aufhältst. Und dann wird von den Leuten, die nicht im Heim schlafen, verlangt, dass sie die Adresse angeben, wo sie in Berlin wohnen. Sie sagen, das ist wegen der Corona-Vorsorge.
Zum Ausweis [es geht hier um die Verlängerung der Duldung!]: Wenn dein Ausweis abläuft, musst du nicht zu einer Ausländerbehörde gehen. Der Ausweis kommt per Post direkt ins Heim. Wenn du dorthin gehst, kommt er mit der Post. Wenn dir gesagt wird, dass du Post hast, findest du dort einen neuen Ausweis vor. Und dann wird dir gesagt, wenn du einen neuen Ausweis bekommst, gibst du den alten Ausweis ab.
Über Sauberkeit, so weit so gut. Es gibt keine Beschwerde über die Sauberkeit. Die einzige neue Sache, die sie eingeführt haben, während dieser Zeit von Corona, vorher hatten wir keine Desinfektionsmittel am Eingang des Gebäudes. Jetzt musst du dich am Eingangstor desinfizieren, bevor du das Gebäude betrittst. Und die Tür befindet sich in der Nähe der Sicherheitskontrolle, also wenn du reinkommst desinfizierst du dich. Du musst die Tür nicht mehr anfassen, um sie zu öffnen, so wie früher, du öffnest einfach die Tür und gehst hinein. Heutzutage muss das Sicherheitspersonal einen Knopf drücken und die Tür öffnet sich automatisch, hast du dich erst mal desinfiziert, öffnet sich die Tür automatisch für dich und dann betrittst du das Gebäude.
Was das Internet betrifft, so ist es seit einiger Zeit ausgefallen und wir wissen nicht, warum, und es ist seitdem auch nicht mehr zurückgekommen. Also kaufen wir unser eigenes Internet [unseren eigenen Internetzugang].
Die andere Sache ist, dass es einige Änderungen in Bezug auf das Personal gab, das Sicherheitspersonal. Sie haben für uns ein paar mehr Sicherheitsleute hinzugefügt, es gibt also mehr als früher. Und außerdem wurde ihre Uniform geändert, vorher hatten sie rote Hemden und schwarze Hosen. Aber dann haben sie ihre Uniformen auf weiß und blau geändert, dunkelblaue Hosen.
Und für jemanden wie mich, ich wusste nicht, dass wir neue Sicherheitsleute mit neuen Uniformen hatten. Als ich das erste Mal hereinkam, sah ich nur Leute, die herumliefen und die Zimmer inspizierten, die Gänge entlang liefen. Das hat mir Angst gemacht, ich dachte, das ist wahrscheinlich Polizei, die nach Leuten sucht. Später erfuhr ich, dass es ganz normale Sicherheitsleute waren, sie hatten einfach nur ihre Uniformen gewechselt.
Die andere Sache sind die Menschen mit Familien. Ich merke, dass die meisten von ihnen einfach in ihren Gebäuden eingesperrt sind. Sie bieten ihnen keine Unterstützung an, nicht einmal in Bezug darauf, [wohin] zu gehen und diese Sprache zu lernen. Also fühlen sie sich so deprimiert, weil sie sich nicht bewegen können, weil sie kleine Kinder haben. Nur die Leute, die alleinstehend sind, sie sind in der Lage, rauszugehen und sich die Schulen selbst zu suchen. Das Heim bringt dich überhaupt nicht zu den Schulen.
Also da ist eine Frau, die ein kleines Kind hat, das Kind war ungefähr 1 Jahr und 2 Monate, sie hat mir erzählt, dass sie einen Platz hat in Berlin, wo sie wohnen kann, und ob ich irgendwelche Schulen kenne, wo sie hingehen kann. Ich gab ihr die Adresse einer Schule, in die Mütter mit Kindern gehen können. Die Kinder, es ist eine Art Kita mit Betreuer*innen, also wenn die Mütter zur Schule gehen, werden ihre Kinder von Betreuer*innen versorgt, also gab ich ihr diese Adresse und sie wusste es wirklich zu schätzen.
Aber dann war da noch eine andere, auch mit einem kleinen Kind, sie hatte niemanden in Berlin. Also selbst wenn ich ihr die Adresse gebe, gibt es für sie keine Möglichkeit in diese Schule zu gehen, weil es zu weit ist, die Entfernung ist für sie ein weiter Weg. Das ist also das Einzige, was ich in dem Heim beobachten konnte.
Ich möchte noch einen Punkt zu den Schulen für Geflüchtete in Berlin anmerken. Die Schulen kosten nichts. Nur, dass wir einige Schulen haben, bei denen du eine kleine Gebühr von etwa 20 Euro für die Schulbücher zahlen musst, die du bekommst, während du in anderen Schulen die Bücher umsonst bekommst. Wenn du beim Jobcenter bist, zahlt das Jobcenter für dich und wenn du beim Sozialamt bist, zahlt das BAMF für dich. Vielen Dank.
Report #4111.12.2020
Hello, everyone, I want to give the latest report from Herzberg. Here we don’t have any reported cases of COVID-19. Although there’s so much infections in this region. Inside our Heim, we are taking measures. We wear masks throughout when we are moving around our corridors, kitchen and offices. We have enough sanitizers. From the main entrance, every floor has sanitizers.
Our building is, I can say it’s clean, because we have people who clean the floor every day. We have three people because our building has three floors – each and every floor has someone to clean everyday the kitchen and all that. So we can’t complain about cleanliness.
Another thing is about internet. We still have a problem with the internet because we normally buy 10€ for 18 days for one gadget. So if someone has two gadgets, you have to buy 20€ for 18 days.
The other thing is about hospitals. In Herzberg, we don’t have – we don’t get the treatment because we have our house doctor here where we normally go when we have emergencies. When we call to book a Termin, they normally tell us, we don’t need more patients, we have enough or if you have a Termin, when you get there and you find the reception, and you go to the reception, they normally tell us we don’t have doctors – go and look for the doctor somewhere else.
So that’s a big challenge to us because of most of us, we have medical issues. If someone has diabetes you have to go and find them the right doctor for you. Because if you go here and you don’t have medicine, they will tell us go and find a doctor somewhere else. That’s a big challenge to us.
Another challenge to us is when you go to another doctor, or to another hospital, a different one. There is so much discrimination in this region, especially for African people. They don’t treat us.
I remember one of the lady from Africa, she went out to the hospital. She was very sick when she went. The doctor told her you are what you have is not painful. So just go and wait for the pain to disappear or wait for another or find another… something to do with your body. And she was so depressed. She went back to the social Amt [office] to complain and nothing had happened about the hospitals and all that.
Another thing is about deportation here. We don’t have any deportation cases. We have never had any. We haven’t had anyone who has been deported.
Another thing is about transfers. We have only received one family from Frankfurt/Oder. There are these people who are rescued from Moria camp in Greece. They came here but now they are almost leaving the Heim because they are being given the status. Actually they’re supposed to move tomorrow from this place to the apartment.
And we also have someone else who moved last week from Arab community, and also from our community, someone else was given yesterday she was given a status. She received a positive yesterday and now she has refugee status.
So that’s all for now. Thank you for everyone. Take care and stay safe.
Hallo, alle zusammen, ich möchte den neuesten Bericht aus Herzberg geben. Hier haben wir keine gemeldeten Fälle von COVID-19. Obwohl es in dieser Region so viele Infektionen gibt. In unserem Heim treffen wir Maßnahmen. Wir tragen durchgängig Masken, wenn wir uns in unseren Fluren, der Küche und den Büros bewegen. Wir haben genügend Desinfektionsmittel. Vom Haupteingang an, hat jede Etage einen Desinfektionsmittelspender.
Unser Gebäude ist, ich kann sagen es ist sauber, weil wir Leute haben, die jeden Tag den Boden putzen. Wir haben drei Personen, weil unser Gebäude drei Etagen hat – jede Etage hat jemanden, um jeden Tag die Küche und all das zu reinigen. Wir können uns also nicht über die Sauberkeit beschweren.
Eine andere Sache ist das Internet. Wir haben immer noch ein Problem mit dem Internet, weil wir normalerweise ein 10€ Guthaben für 18 Tage kaufen – für ein Gerät. Wenn also jemand zwei Geräte hat, dann musst du 20€ für 18 Tage bezahlen.
Die andere Sache betrifft die Krankenhäuser. In Herzberg haben wir keine…, wir bekommen keine Behandlung, weil wir hier unsere*n Heimärzt*in vorort haben, wo wir normalerweise hingehen, wenn wir Notfälle haben. Wenn wir anrufen, um einen Termin zu buchen, sagen sie uns normalerweise, wir brauchen nicht mehr Patienten, wir haben genug. Oder wenn du einen Termin hast, wenn du dort ankommst und und zur Rezeption gehst, sagen sie dir normalerweise: Wir haben keine Ärzt*innen, – gehen Sie und schauen Sie woanders nach einer*m Ärzt*in. Das ist also eine große Herausforderung für uns, denn die meisten von uns haben medizinische Probleme. Wenn eine Person Diabetes hat, dann muss du gehen und die*den geeignete*n Ärzt*in finden. Denn wenn du hierher kommst, weil du keine Medikamente mehr hast, dann wird uns niemand sagen, geht und findet einfach woanders eine*n Ärzt*in. Das ist eine große Herausforderung für uns.
Eine weitere Herausforderung für uns ist, wenn du zu irgendeiner*m andere*n Ärzt*in oder in ein anderes Krankenhaus gehst. Es gibt es so viel Diskriminierung hier in dieser Gegend, besonders für afrikanische Menschen. Sie behandeln uns nicht.
Ich erinnere mich an eine Dame aus Afrika, sie ging ins Krankenhaus. Sie war sehr krank, als sie hinging. Der Arzt sagte ihr: Dass was Sie haben, ist nicht schmerzhaft. Also gehen Sie einfach und warten Sie darauf, dass der Schmerz verschwindet oder warten Sie auf einen anderen oder finden Sie etwas anderes… etwas, was Sie mit Ihrem Körper machen können. Und sie war so deprimiert. Sie ging wieder zum Sozialamt [Sozialstelle im Heim], um sich zu beschweren, und nichts ist passiert, wegen der Krankenhäuser und dieser ganzen Sache.
Über die Sache mit den Abschiebungen. Wir haben keine Abschiebungsfälle. Wir haben nie welche gehabt. Wir haben hier keine Person, die abgeschoben worden ist.
Eine andere Sache sind die Transfers. Wir haben nur eine Familie aus Frankfurt/Oder aufgenommen. Es gibt diese Leute, die aus dem Lager Moria in Griechenland gerettet wurden. Sie kamen hierher, aber jetzt stehen sie kurz davor, das Heim zu verlassen, weil sie den Status [Aufenthaltserlaubnis] bekommen haben. Eigentlich sollen sie morgen von hier in die Wohnung umziehen.
Und wir haben auch noch eine Person, die letzte Woche aus der arabischen Community umgezogen ist, und auch aus unserer Community hat eine andere Person gestern einen Status bekommen. Sie hat gestern einen positiven Bescheid bekommen und hat jetzt den Flüchtlingsstatus.
Das ist also alles für den Moment. Vielen Dank an alle. Passt auf euch auf.
Report #4011.12.2020
Hello ladies, this is a report from Havelland and I’m reporting concerning the current situation that we are in.
Well, so far so good. We’ve seen new changes. We have new cleaners, they clean every day. They clean nicely. They clean everywhere. There are no complaints, people are comfortable, people are okay. And it’s something that you just realize that there’s a change.
Well, there’s another challenge that came up recently. There’s a family that tested Corona, and they were told to quarantine in the room, instead of them being quarantined outside, they were told to quarantine in the room.
Now the biggest challenge is where we live, we share things like the toilet, kitchen, bathroom corridors, and also the staircase. So being or getting infected is very easy. So I don’t know why the social [worker] did that. And we are still in shock, actually, because we’ve never heard that.
And the social [worker] last week, she was telling people to put on masks everywhere. We didn’t know why she was telling us this. So when we realized later that there’s somebody who has tested this and that … This has annoyed everyone who is living here. And so we find it not good. It’s a very big challenge for us people who are living here, especially because we are sharing so many things, you know.
There is another thing that is challenging: the internet. This has been a very big challenge. Yeah, because you buy for 10€ basic, it’s a basic rate for 10€, and it’s only for 18 days. In a month, you use 20€ to buy it because you buy it two times. The biggest challenge is also that the internet works midday. When it’s seven o’clock, it doesn’t work, it hangs until around midnight. So after midnight is when it starts working.
Now honestly, people are asleep at night, you cannot use it. The other thing, midday, some are in school, some are working, you cannot use it. So it’s like a waste – and it’s costly. So I don’t know how we can be helped on that area. Because we find it so challenging to us.
Another thing is about our Ausweis when it’s almost expiring. They don’t ask for the old Ausweis. They send you a plain paper and the sticker that they stick in your Ausweis behind, they stick it on that plain paper and they tell you that is your Ausweis as per now until further notice. So maybe it’s because of the current situation of Corona that we are in. So that’s it for the Ausweis.
Another thing last time I talked about a Strafe [fine] I had. I want to clarify about it again. I was given Strafe of 900€. This 900€ I was given because I was told I entered Germany illegally. And so they told me I have to pay it and I’ve been paying 30€ every month. So I just found it good to clarify about it. I don’t know [what] others are given for what but for me it was because of coming to Germany illegally.
We’ve not started receiving visitors. In fact, for now it’s totally no visitors allowed and no people who are coming for transfer too. Still those things are still at a stand. So far, that’s all I have from this side and stay safe!
Hallo, die Damen, dies ist ein Bericht aus dem Havelland und ich berichte über die aktuelle Situation, in der wir uns befinden.
Nun, so weit so gut. Wir haben neue Veränderungen gesehen. Wir haben neue Reinigungskräfte, sie putzen jeden Tag. Sie putzen sehr gut. Sie putzen überall. Es gibt keine Beschwerden, die Leute fühlen sich wohl, es geht ihnen gut. Und das ist etwas, du merkst einfach, dass es eine Veränderung gibt.
Nun, es gibt noch eine andere Herausforderung, die kürzlich aufkam. Es gibt eine Familie, die Corona positiv getestet wurde, und ihnen wurde gesagt, sie sollen im Zimmer in Quarantäne bleiben, anstatt außerhalb [des Lagers] in Quarantäne zu gehen, wurde ihnen gesagt, sie sollen zur Quarantäne im Zimmer bleiben.
Nun ist die größte Herausforderung, dass wir dort, wo wir leben, Dinge wie die Toilette, die Küche, die Badezimmerflure und auch das Treppenhaus teilen. Es ist also sehr einfach, sich selbst oder andere anzustecken. Ich weiß also nicht, warum die Sozialstelle das getan hat. Und wir sind eigentlich immer noch geschockt, weil wir sowas noch nie gehört haben.
Und die Sozialarbeiterin hat letzte Woche gesagt, dass die Leute überall Masken aufsetzen sollen. Wir wussten nicht, warum sie uns das gesagt hat. Wir haben dann später gemerkt, dass es eine Person gibt, die [positiv] getestet wurde und das… Das hat alle, die hier leben, verärgert. Und so finden wir es nicht gut. Es ist eine sehr große Herausforderung für uns Menschen, die hier leben, vor allem, weil wir so viele Dinge miteinander teilen.
Es gibt noch eine andere Sache, die eine Herausforderung ist: das Internet. Das ist immer eine sehr große Herausforderung gewesen. Ja, denn du kaufst für 10€ einen Grundtarif, und der gilt nur für 18 Tage. In einem Monat verbrauchst du 20€ dafür, weil du es zweimal kaufst. Die größte Herausforderung ist auch, dass das Internet nur tagsüber funktioniert. Wenn es sieben Uhr ist, funktioniert es nicht, es hängt bis etwa Mitternacht. Nach Mitternacht fängt es also an zu funktionieren.
Jetzt mal ehrlich, nachts schlafen die Leute, da kann man es nicht nutzen. Die andere Sache, tagsüber sind einige in der Schule, einige arbeiten, es kann nicht benutzt werden. Es ist also eine Verschwendung – und es ist teuer. Ich weiß also nicht, wie wir in diesem Bereich HIlfe bekommen können. Denn wir finden es so herausfordernd für uns.
Eine andere Sache ist unser Ausweis, wenn er fast abläuft. Sie fragen nicht nach dem alten Ausweis. Sie schicken dir ein einfaches Papier und den Aufkleber, den sie hinten in dein Ausweis kleben, kleben sie auf dieses einfache Papier und sagen dir, dass das dein Ausweis ist, ab jetzt bis auf Weiteres. Vielleicht liegt es an der aktuellen Situation von Corona, in der wir uns befinden. Das war’s also mit dem Ausweis.
Noch etwas: Letztes Mal habe ich über eine Strafe gesprochen, die ich hatte. Ich möchte das noch einmal klarstellen. Ich habe eine Strafe über 900€ bekommen. Diese 900€ habe ich bekommen, weil mir gesagt wurde, dass ich illegal nach Deutschland eingereist bin. Und so haben sie mir gesagt, dass ich es bezahlen muss und ich habe jeden Monat 30€ bezahlt. Also ich fand es einfach sehr gut, das zu klären. Ich weiß nicht, was und wofür andere eine bekommen haben, aber für mich war es wegen der illegalen Einreise nach Deutschland.
Wir haben nicht damit angefangen Besuch zu empfangen. Eigentlich ist es so, dass im Moment überhaupt keine Besucher*innen erlaubt sind und es werden auch keine Leute zu uns verlegt werd. Diese Dinge sind immer noch im Stillstand. Das ist alles, was ich von meiner Seite habe und bleibt sicher!
Report #3911.12.2020
I am reporting from Massow, Halbe. Massow has recorded many cases of Corona, approximately 10 people tested positive and they did self-quarantine. The first people to record Corona were the social worker and the house master, then it went on spreading to other people.
Apparently in Massow there are no measures taken about Corona. You only do it if you feel like you want. For example, wearing the mask, you can only wear the mask if you feel that you want to wear the mask – otherwise there is nobody that pressures you to wear the mask. The only place that you have to wear the mask, that is a must, is in the office. When you’re going to the office, it’s a must that you wear the mask.
There is nowhere where we have the sanitizer dispenser – nowhere. So I feel that the measures are not taken care of. Apparently, those people who self-quarantine, our rooms are self contained, so they are able to self-quarantine themselves and the shopping is done for them so they don’t have anything they need to go out to do.
Hygienically, it is not well kept. Okay, I am going to say Massow, Halbe has two sections of Heims. There is Waldstraße 1 and Waldstraße 2. Waldstraße 1 is very untidy and very unkempt. And the condition there is – sometimes I feel that the condition is not conducive for humans to stay. It is very untidy.
The second section, Waldstraße 2, is very neat, apparently contrary of Waldstraße 1 because they come to sanitize the whole area once a week. The corridors are clean, there are people who have been hired. I see them coming in a car, they have been hired to clean the corridors and everywhere. So those are two different situations.
In Massow, we have Deutsch class, which is open to everyone, even if you joined the Heim tomorrow you are allowed to start the classes. The classes start at 5:00pm to 8:00pm, that is three times in a week.
Apparently, sometimes the classes are not so promising because the teacher is only one. I find it so hard, maybe she finds it so hard to cope with the situation because these are different groups of people who are joining in. There are those who have been there for long. There are those who have just joined in from the camps. When you join, I find it that she is concentrating more on the people who she had started with than the people who are just joining in. So you find there is a lot of neglect.
And sometimes the teacher sometimes does not come for a whole week though there is a notification that next week the teacher will not be there. When we applied for a school, because we have a school in Königs [Wusterhausen] we were told that the intake is for the people who came to Germany latest by 2019. But the people who came in 2020, according to the Ausweis, they are getting their intake next year in September. So we are just there not knowing what to do.
The internet is another challenge in the camp. A very big challenge because the signals are on and off so it’s not promising. And this internet you have to buy a ten euro card and then you install. So what people are doing, they are buying their own internet and maybe share the hotspots. So the internet in our Heim is not promising.
The pocket money that we get every month, we are given in the Heim in the form of a check, so we have to go and cash in the check. They bring the mobile banking van, where immediately you get your check in the office you have to take it to the van for banking. Other things that are taken care of well. Like the children, they are taken to school and everything is in order. Thank you so much.
There is something I want to clarify about the two buildings in Massow, Halbe. The two buildings as I mentioned earlier in my other report, they are Waldstraße 1 and Waldstraße 2, which I mentioned Waldstraße 1 is very untidy and Waldstraße 2 is contrary of the other one.
The amazing thing is that these two buildings are under one management but there is too much concentration on Waldstraße 2. This is what I have to say. When I went, the first day, in Massow, Halbe, I was given a room in Waldstraße 1, the dirty one. The room that I got, I think it was the worst room of them all because when we opened the door, the room was stinky, the room was so dirty with stains all over the carpet. Apparently they had the in-built carpets.
My roommate and I, we just got in the house, got in the room and started cleaning the room. We tried brushing with hard brush, vacuum cleaning but nothing was working out. So we just said maybe in the future we will remove the in-built carpet or maybe spread another carpet.
So that night I remember very well I had an allergic reaction to the dust and dampness. I coughed throughout the night, it was so uncomfortable. So the following day, I could not bear it, I went to the social worker in charge of that section and I discussed it with her. Apparently she was so rude to me, she shouted at me that, “I don’t have any other rooms for you, you have to accept what you have been given. I don’t have other rooms, everybody else is living in these conditions, so why am I complaining?”
So I told her about my coughing at night. She said, “that is upon you.” I did not raise my voice. I asked her gently whether she could transfer us to another room, which she agreed. She gave me the key.
When I went to that room, I am telling you the condition in that room was worse than the room we were given. So I said, “okay.” We spent the second night there, which was even worse than the first night because the cough still continued, I coughed the whole night. That was now unbearable, completely unbearable.
So the following day I said I have to go to the other side [of the camp] and see what they can do for me. So I went to the other side, I went to the office and I met one lady, a social worker. I came to learn that she is the head of them all. So I approached her and asked for her a Termin [appointment]. She told me to come the following day, she will be in the office by 6:45. At 7:00 I was there and I discussed with her how the room is and how I cannot get sleep. And she was like, “but we don’t have rooms on this side.” I said, “I know there are rooms on this side, I can see there are empty rooms on this side. And if you’re not going to give me a room, please let me go back and look for accommodation in Eisenhüttenstadt because this is unbearable. I am going to get a sickness, which I do not have because I started coughing and reacting to the dust and dampness.
When I told her that she told me I can come the following day – I can come at 2:00pm to get the feedback. So I just waited. At 2:00 I was there in the office and she told me that after checking whether there are rooms she got a room for my roommate and I.
She showed me the room and she told me it is ready and I can move in anytime. That is how I ended up in the other section of the Heim, Waldstraße 2.
Now another thing is that in Waldstraße 1, that is the dirty Heim, it is occupied by most Blacks. Most people there are Blacks, and there are only a few Arabs and Vietnamese. So on our side it has, our side has so many Arabs. The Africans, we are six, we are less than ten and there is no single Black man on our side in Waldstraße 2. So it is a kind of racism, because all the families from Vietnam, from Arab communities, are in Waldstraße 2 and most Blacks are in Waldstraße 1.
So that is all I have to say. Thank you so much.
Ich berichte aus Massow/Halbe. In Massow wurden viele Corona Fälle registriert, ca. 10 Personen wurden positiv getestet und haben sich in Selbstquarantäne begeben. Die ersten Personen, bei denen Corona festgestellt wurde, waren die*der Sozialarbeiter*in und die*der Hausmeister*in, dann breitete sich die Krankheit auf andere Personen aus.
Offenbar werden in Massow keine Maßnahmen gegen Corona ergriffen. Du machst es nur, wenn du Lust dazu hast. Zum Beispiel das Tragen der Maske, du trägst die Maske nur, wenn du Lust hast, die Maske zu tragen – ansonsten gibt es keine Person, die dich zwingt, die Maske zu tragen. Der einzige Ort, an dem du die Maske tragen musst, das ist ein Muss, ist das Büro.
Wir haben nirgendwo den Desinfektionsmittelspender – nirgendwo. Ich habe also das Gefühl, dass die Maßnahmen nicht beachtet werden. Offensichtlich sind die Leute, die Selbstquarantäne machen…, wir haben in sich geschlossene Zimmer, so dass sie in der Lage sind, Selbstquarantäne zu machen, und die Einkäufe werden für sie erledigt, so dass sie nichts zu tun haben, was sie draußen machen müssen.
Was die Hygiene betrifft, ist es nicht gut gepflegt. Okay, ich sage mal Massow, Halbe hat zwei Abschnitte des Heims. Es gibt die Waldstraße 1 und die Waldstraße 2. Die Waldstraße 1 ist sehr unordentlich und sehr ungepflegt. Und der Zustand dort ist – manchmal habe ich das Gefühl, dass der Zustand nicht geeignet ist, dass sich Menschen dort aufhalten. Es ist sehr unsauber.
Der zweite Teil, Waldstraße 2, ist sehr ordentlich, anscheinend im Gegensatz zu Waldstraße 1, denn sie kommen einmal in der Woche, um den ganzen Bereich zu desinfizieren. Die Flure sind sauber, es gibt Leute, die eingestellt worden sind. Ich sehe sie in einem Auto kommen, sie sind angestellt worden, um die Flure und überall zu reinigen. Das sind also zwei verschiedene Situationen.
In Massow haben wir Deutschunterricht, der für alle offen ist, auch wenn du ins Heim kommst, darfst du morgen in den Unterricht. Der Unterricht beginnt um 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr, und das dreimal die Woche.
Anscheinend sind die Klassen nicht so aussichtsreich, weil die Lehrerin nur eine ist. Ich finde es so schwer, vielleicht findet sie es so schwer, mit der Situation zurechtzukommen, weil es unterschiedliche Gruppen von Menschen sind, die da mitmachen. Es gibt die, die schon lange dabei sind, und dann die, die gerade aus den Lagern dazukommen. Wenn du dazu kommst, finde ich, dass sie sich mehr auf die Leute konzentriert, mit denen sie angefangen hat, als auf die Leute, die gerade erst dazukommen. Sodass du feststellst, es gibt ganz schön viele Versäumnisse.
Und manchmal kommt die Lehrerin eine ganze Woche lang nicht, es gibt aber eine Ankündigung, dass die Lehrerin nächste Woche nicht da sein wird. Als wir uns für eine Schule beworben haben, weil wir eine Schule in Königs [Wusterhausen] haben, wurde uns gesagt, dass die Aufnahme für die Leute ist, die spätestens 2019 nach Deutschland gekommen sind. Aber die Leute, die 2020 gekommen sind, die bekommen laut Ausweis ihre Aufnahme nächstes Jahr im September. Wir stehen also einfach da und wissen nicht, was wir tun sollen.
Das Internet ist eine weitere Herausforderung im Camp. Eine sehr große Herausforderung, weil das Signal immer wieder an und ausgeht, es ist also nicht sehr vielversprechend. Und dieses Internet musst du mit einer Zehn-Euro-Karte kaufen und dann installieren. Die Leute kaufen sich also ihr eigenes Internet und teilen sich vielleicht die Hotspots. Das Internet in unserem Heim ist also nicht vielversprechend.
Das Taschengeld, das wir jeden Monat bekommen, wird uns im Heim in Form eines Schecks gegeben, also müssen wir hingehen und den Scheck einlösen. Sie bringen den mobilen Banking-Bus, wo du sofort…, du bekommst deinen Scheck im Büro und musst ihn sofort zum Banking-Bus bringen um ihn einzulösen. Um andere Dinge wird sich gut gekümmert. Zum Beispiel die Kinder, sie werden zur Schule gebracht und alles ist in Ordnung. Vielen Dank!
Ich möchte noch etwas klarstellen zu den beiden Gebäuden in Massow/Halbe. Die beiden Gebäude, die ich schon in meinem anderen Bericht erwähnt habe, das sind die Waldstraße 1 und die Waldstraße 2, ich habe erwähnt, dass die Waldstraße 1 sehr unordentlich ist und die Waldstraße 2 ist das Gegenteil von der anderen.
Das Erstaunliche ist, dass diese beiden Gebäude unter einem Management stehen, aber es gibt eine zu große Konzentration auf die Waldstraße 2. Dazu muss ich folgendes sagen. Als ich am ersten Tag in Massow/Halbe war, habe ich ein Zimmer in der Waldstraße 1, also dem schmutzigen Gebäude, bekommen. Das Zimmer, das ich bekam, war, glaube ich, das schlimmste Zimmer von allen, denn als wir die Tür öffneten, stank das Zimmer. Das Zimmer war so schmutzig mit Flecken überall auf dem Teppich. Anscheinend hatten sie fest verlegten Teppichboden.
Mein*e Mitbewohner*in und ich, haben, als wir im Haus angekommen sind, das Zimmer betreten und angefangen, das Zimmer zu putzen. Wir haben es mit einer harten Bürste versucht, mit dem Staubsauger, aber nichts hat funktioniert. Also sagten wir einfach, vielleicht werden wir in den Zukunft den Teppichboden entfernen oder vielleicht einen anderen Teppich auslegen.
In dieser Nacht, ich erinnere mich sehr gut, hatte ich eine allergische Reaktion auf den Staub und die Feuchtigkeit. Ich habe die ganze Nacht gehustet, es war so unangenehm. Am nächsten Tag konnte ich es nicht mehr ertragen, ich ging zu der Sozialarbeiterin, die für diese Abteilung zuständig war, und sprach mit ihr darüber. Sie war so unhöflich zu mir, dass sie mich anschrie: “Ich habe keine anderen Zimmer für Sie, Sie müssen akzeptieren, was man Ihnen gegeben hat. Ich habe keine anderen Zimmer, alle anderen leben unter solchen Bedingungen, also warum beschwere ich mich?”
Also erzählte ich ihr von meinem Husten in der Nacht. Sie sagte: “Das liegt an Ihnen.” Ich erhob meine Stimme nicht. Ich fragte sie freundlich, ob sie uns in ein anderes Zimmer verlegen könne, was sie bejahte. Sie gab mir den Schlüssel.
Als ich zu diesem Zimmer ging, ich sage euch, der Zustand in diesem Zimmer war schlimmer als das Zimmer, das wir bekommen hatten. Also sagte ich “okay”. Wir verbrachten die zweite Nacht dort, die noch schlimmer war als die erste Nacht, weil der Husten weiter ging, ich hustete die ganze Nacht. Das war jetzt unerträglich, völlig unerträglich.
Also sagte ich am nächsten Tag, ich muss auf die andere Seite [des Lagers] gehen und sehen, was sie für mich tun können. Also ging ich auf die andere Seite, ich ging in das Büro und traf eine Frau, eine Sozialarbeiterin. Ich erfuhr, dass sie die Leiterin von allen ist. Also ging zur ihr und bat sie um einen Termin. Sie sagte mir, ich solle am nächsten Tag kommen, sie werde um 6:45 Uhr im Büro sein. Um 7:00 Uhr war ich da und habe mit ihr besprochen, wie das Zimmer ist und dass ich nicht schlafen kann. Und sie sagte sowas wie: “Aber wir haben keine Zimmer auf dieser Seite.” Ich sagte: “Ich weiß, dass es auf dieser Seite Zimmer gibt, ich sehe, dass es auf dieser Seite leere Zimmer gibt. Und wenn Sie mir kein Zimmer geben, dann lassen Sie mich bitte zurückgehen und eine Unterkunft in Eisenhüttenstadt suchen, denn das ist unerträglich. Ich werde eine Krankheit bekommen, die ich noch nicht hatte, weil ich anfing zu husten und auf den Staub und die Feuchtigkeit reagierte.
Als ich ihr das sagte, sagte sie mir, dass ich am nächsten Tag kommen kann – ich kann um 14:00 Uhr kommen, um die Rückmeldung zu bekommen. Also habe ich einfach gewartet. Um 14:00 Uhr war ich im Büro und sie sagte mir, dass sie nach der Überprüfung, ob es Zimmer gibt, ein Zimmer für meine*n Mitbewohner*in und mich bekommen hat.
Sie hat mir das Zimmer gezeigt und gesagt, dass es fertig ist und ich jederzeit einziehen kann. So kam ich in den anderen Teil des Heims, in die Waldstraße 2.
Nun ist es so, dass in der Waldstraße 1, das ist das dreckige Heim, vor allem Schwarze Personen untergebracht sind. Die meisten Leute dort sind Schwarz, und es gibt nur wenige arabische und vietnamesische Personen. Und auf unserer Seite hat es, unsere Seite hat so viele arabische Menschen. Die Afrikaner*innen, wir sind sechs, wir sind weniger als zehn und es gibt keinen alleinstehenden Schwarzen Mann auf unserer Seite in der Waldstraße 2. Es ist also eine Art Rassismus, weil alle Familien aus Vietnam, aus den arabischen Communities, in der Waldstraße 2 sind und die meisten Schwarzen Personen in der Waldstraße 1 sind.
So, das ist alles, was ich zu sagen habe. Ich danke euch vielmals.
Break Isolation Group
... is run by refugee women, for refugee women - both those in and out of the German Asylum system. Most of us are living in different accommodation centres (Lagers) in Berlin and Brandenburg. We are a self-organised working group inside of International Women* Space, formed in February 2019 to answer the urgent need for peer to peer organisation for refugee women.